Vereinsgeschichte des DUC Darmstadt e.V.

Diesem unterhaltsamen Treffen folgte wiederum eine Einladung von Herrn Dr. Hans Hass an Herrn Dr. Georg Scheer zur Teilnahme an einer weiteren Expedition 1957/58 durch den Suezkanal und das Rote Meer nach Ceylon und in die Inselwelt des Indischen Ozeans zu den Malediven und Nikobaren.

Die Expeditionen haben erhebliche "Auswirkungen für das Hessische Landesmuseum in Darmstadt, denn die Ausbeute dieser und auch Funde weiterer Expeditionen, zum Beispiel aus dem Roten Meer 1962, die Herr Dr. Georg Scheer mit 5 weiteren Clubmitgliedern unternahm, liegen heute größtenteils in den Schaukästen des Museums. Die weiteren Erfolge des Herrn Dr. Scheer ziehen weltweite Kreise, so dass es mir an dieser Stelle unmöglich erscheint über all die großen Dinge zu berichten.

1957 wurden Herr Dr. Hans Hass und seine Frau Lotte zu Ehrenmitgliedern unseres Vereins ernannt.

Es wurde jede Gelegenheit zu Einsätzen aller Art genutzt, um den Verein bekannt zu machen und um in Freigewässern tauchen zu können, wie zum Beispiel die Bergung eines gesunkenen Lastwagens in Biblis oder das Tauchen nach einem gesunkenen Motorboot in Sprendlingen. 1955 wurde der Club von der Betriebsleitung der Darmstädter Bäder zur Säuberung des Wooges aufgefordert. Es folgten ‚Aufträge" wie zum Beispiel eine Kiesgrube auf die Bodenbeschaffenheit und Bewuchs zu untersuchen oder in der Grube Prinz von Hessen nach den Hechten zu schauen (die aber im trüben Wasser leider nicht gefunden wurden).

Jetzt war es Zeit, dass der Club auch bundesweit bekannt wurde und so wurde folgendes geplant: Nach der ersten Bundestagung des Verbandes Deutscher Sporttaucher 1954 in Düsseldorf und der zweiten in Kassel lud der DUC zur 3. Bundestagung nach Darmstadt ein. Diese fand am 07. und 08. April 1956 statt.

Hier ein Originaltext aus dem Darmstädter Echo vom 07.04. 1956 der diese Veranstaltung ankündigte:

 

Neptuns Jünger mit und ohne Flossen

Verband Deutscher Sporttaucher am Wochenende in Darmstadt Sporttaucher aus allen Teilen der Bundesrepublik kommen an diesem Wochenende nach Darmstadt, um an der dritten Bundestagung des Verbandes Deutscher Sporttaucher teilzunehmen. Präsident des Verbandes ist der Unterwasserforscher Prof. Dr. H. Reinerth von der Unterwasserforschungsgruppe Bodensee in Überlingen.

Der aktive Darmstädter Unterwasserclub, das schöne Schwimmbad und die zentrale Lage Darmstadts waren die Gründe, weshalb die deutschen Sporttaucher unserer Stadt den Vorzug gegeben haben. Heute Nachmittag machen die Besucher einen Stadtrundgang. Anschließend wird die Bundestagung mit zwei Lichtbildervorträgen eröffnet. Klaus Wissel spricht um 17.00 Uhr über "Die Taucher vom Trollsee" und Hans Lehmann gibt anschließend einen Einführung in den Tauchsport unter dem Thema "Vorstoß in Neptuns Reich ". Am Abend ist ein Farbfilm vorgesehen: "Glückliche Insel Mallorca" ‚Am Sonntagvormittag führt die Darmstädter Sektion des deutschen Unterwasserklubs im Schwimmbad ihr Können vor:

Vergleichsschwimmen mit und ohne Flossen, Tauchslalom Tauziehen unter Wasser und Unterwasserjagd. Es wird auch gezeigt, welche Anforderungen an die Prüfungen für den Tauchsportschein gestellt werden. Für den Nachmittag sind zwei Referate vorgesehen: Dr. Carlheinz Fey spricht über "Sporttauchen in ärztlicher Sicht" und Klaus Wissel berichtet über die Entwicklung der Tauchsportartikel-Industrie in Deutschland. Die Filmvorführung und die Vorträge sind öffentlich und finden im großen Saal des Restaurants Sitte statt.

 

So sah eine Veranstaltung des DUC vor 39 Jahren aus.

Ein weiterer Erfolg des DUC war 1956 der Entwurf und Bau eines Unterwasser Kameragehäuses von Wulf Köhler, welches 1957 in Spanien zum Einsatz kam und 1958 dann verkauft wurde. 1960 und 1961 wurden weitere Gehäuse gebaut. Unter anderem das neue runde Darmstädter Gehäuse "Nautila" (Alu-Guss), passend für alle Kameramodelle sowie für Filmkameras mit Gummilinse.

Unterwassergehäuse von Wulf Köhler
Gehäuse von Wulf Köhler 1956
  Unterwassergehäuse Nautila
Nautila 1060

Erste Sporttauchscheine wurden 1957 in der Grube Messel gemacht.

Seit dieser Zeit fanden unter der Leitung von Willi Lich zweimal jährlich Tauchkurse mit theoretischer und praktischer Ausbildung und natürlich der dementsprechenden Prüfung statt. Da der DUC bis dato noch keinen Kompressor sein Eigentum nennen konnte und die Faschen ja auch wieder gefüllt werden mussten, durften sie ins Hallenbad gebracht werden, wo sie von den Bademeistern wieder gefüllt wurden. Als Gegenleistung bildete der DUC die Bademeister zu Tauchern aus.