Vereinsgeschichte des DUC Darmstadt e.V.
Unsere Clubmitglieder Diana und Jens Schäfer haben es übernommen zu unserem 40 jährigen bestehen die Clubgeschichte für die Chronik zu diesem Jubiläum darzustellen.
Wir haben uns bemüht chronologisch nachzuvollziehen, wie der Club gegründet wurde und was im Laufe der Jahre sich ereignete. Wie kam es eigentlich zu der Gründung des DUC Darmstadt? Nach langem Stöbern in alten Akten, Briefen und Vereinsdokumenten konnten wir nun den nachfolgenden Bericht erstellen:
Die Gründung des Vereins war auf der Initiative des Mitbegründers Hein Müller zu verdanken, der nach dem Wiederaufbau des im Krieg zerstörten Hallenbades in Darmstadt die traditionelle Montagsschwimmstunde der Fa. Haussmann ab Herbst 1952 wiedereinführte. Daraus entwickelte sich dann die Idee zur Gründung eines Tauchclubs. Damit war es natürlich noch nicht getan!
Im Verlauf dieser Sitzung wurde die Satzung erstellt und die Vereinsbeiträge festgelegt. Es waren an diesem Tag neun Gründungsmitglieder: Gustav Bartsch, Richard Creter, Heinz Feldmann, Willi Kohle, Willi Lich, Heinrich Müller, Heinz Vogt und Herr Dr. Georg Scheer mit seiner Frau Anneliese.
Nach und nach wurde ein Training konzipiert, mit und ohne Tauchgerät, es wurde die Werbetrommel gerührt und es fanden monatliche Clubabende, meist in der Krone, statt. Das reichte natürlich auch noch nicht und so konnte man im April 1955 den DUC auf dem Titelblatt der Zeitschrift "Delphin" mit einem am 01. April im Hallenbad harpunierten Fisch sehen. Vorausgegangen war im Märzheft die Bekanntmachung des Clubs. So hatte man zumindest einmal erreicht, dass es uns "gab". Aber es ging noch weiter, unser Bekanntheitsgrad sollte ja noch gesteigert werden. Im Frühjahr 1955 lief in Darmstadt der Expeditionsfilm von Dr. Hans Hass "Unternehmen Xarifa". An dieser Expedition nahm auch Herr Dr. Georg Scheer teil. Im Jahr 1956 hielt Herr Dr. Hans Hass einen Farbdiavortrag mit anschließendem gemütlichen Beisammensein in der Krone in Darmstadt.
Diesem unterhaltsamen Treffen folgte wiederum eine Einladung von Herrn Dr. Hans Hass an Herrn Dr. Georg Scheer zur Teilnahme an einer weiteren Expedition 1957/58 durch den Suezkanal und das Rote Meer nach Ceylon und in die Inselwelt des Indischen Ozeans zu den Malediven und Nikobaren.
Die Expeditionen haben erhebliche "Auswirkungen für das Hessische Landesmuseum in Darmstadt, denn die Ausbeute dieser und auch Funde weiterer Expeditionen, zum Beispiel aus dem Roten Meer 1962, die Herr Dr. Georg Scheer mit 5 weiteren Clubmitgliedern unternahm, liegen heute größtenteils in den Schaukästen des Museums. Die weiteren Erfolge des Herrn Dr. Scheer ziehen weltweite Kreise, so dass es mir an dieser Stelle unmöglich erscheint über all die großen Dinge zu berichten.
1957 wurden Herr Dr. Hans Hass und seine Frau Lotte zu Ehrenmitgliedern unseres Vereins ernannt.
Es wurde jede Gelegenheit zu Einsätzen aller Art genutzt, um den Verein bekannt zu machen und um in Freigewässern tauchen zu können, wie zum Beispiel die Bergung eines gesunkenen Lastwagens in Biblis oder das Tauchen nach einem gesunkenen Motorboot in Sprendlingen. 1955 wurde der Club von der Betriebsleitung der Darmstädter Bäder zur Säuberung des Wooges aufgefordert. Es folgten ‚Aufträge" wie zum Beispiel eine Kiesgrube auf die Bodenbeschaffenheit und Bewuchs zu untersuchen oder in der Grube Prinz von Hessen nach den Hechten zu schauen (die aber im trüben Wasser leider nicht gefunden wurden).
Jetzt war es Zeit, dass der Club auch bundesweit bekannt wurde und so wurde folgendes geplant: Nach der ersten Bundestagung des Verbandes Deutscher Sporttaucher 1954 in Düsseldorf und der zweiten in Kassel lud der DUC zur 3. Bundestagung nach Darmstadt ein. Diese fand am 07. und 08. April 1956 statt.
Hier ein Originaltext aus dem Darmstädter Echo vom 07.04. 1956 der diese Veranstaltung ankündigte:
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Neptuns Jünger mit und ohne Flossen Verband Deutscher Sporttaucher am Wochenende in Darmstadt Sporttaucher aus allen Teilen der Bundesrepublik kommen an diesem Wochenende nach Darmstadt, um an der dritten Bundestagung des Verbandes Deutscher Sporttaucher teilzunehmen. Präsident des Verbandes ist der Unterwasserforscher Prof. Dr. H. Reinerth von der Unterwasserforschungsgruppe Bodensee in Überlingen. Der aktive Darmstädter Unterwasserclub, das schöne Schwimmbad und die zentrale Lage Darmstadts waren die Gründe, weshalb die deutschen Sporttaucher unserer Stadt den Vorzug gegeben haben. Heute Nachmittag machen die Besucher einen Stadtrundgang. Anschließend wird die Bundestagung mit zwei Lichtbildervorträgen eröffnet. Klaus Wissel spricht um 17.00 Uhr über "Die Taucher vom Trollsee" und Hans Lehmann gibt anschließend einen Einführung in den Tauchsport unter dem Thema "Vorstoß in Neptuns Reich ". Am Abend ist ein Farbfilm vorgesehen: "Glückliche Insel Mallorca" ‚Am Sonntagvormittag führt die Darmstädter Sektion des deutschen Unterwasserklubs im Schwimmbad ihr Können vor: Vergleichsschwimmen mit und ohne Flossen, Tauchslalom Tauziehen unter Wasser und Unterwasserjagd. Es wird auch gezeigt, welche Anforderungen an die Prüfungen für den Tauchsportschein gestellt werden. Für den Nachmittag sind zwei Referate vorgesehen: Dr. Carlheinz Fey spricht über "Sporttauchen in ärztlicher Sicht" und Klaus Wissel berichtet über die Entwicklung der Tauchsportartikel-Industrie in Deutschland. Die Filmvorführung und die Vorträge sind öffentlich und finden im großen Saal des Restaurants Sitte statt. |
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So sah eine Veranstaltung des DUC vor 39 Jahren aus.
Ein weiterer Erfolg des DUC war 1956 der Entwurf und Bau eines Unterwasser Kameragehäuses von Wulf Köhler, welches 1957 in Spanien zum Einsatz kam und 1958 dann verkauft wurde. 1960 und 1961 wurden weitere Gehäuse gebaut. Unter anderem das neue runde Darmstädter Gehäuse "Nautila" (Alu-Guss), passend für alle Kameramodelle sowie für Filmkameras mit Gummilinse.
Gehäuse von Wulf Köhler 1956 |
Nautila 1060 |
Erste Sporttauchscheine wurden 1957 in der Grube Messel gemacht.
Seit dieser Zeit fanden unter der Leitung von Willi Lich zweimal jährlich Tauchkurse mit theoretischer und praktischer Ausbildung und natürlich der dementsprechenden Prüfung statt. Da der DUC bis dato noch keinen Kompressor sein Eigentum nennen konnte und die Faschen ja auch wieder gefüllt werden mussten, durften sie ins Hallenbad gebracht werden, wo sie von den Bademeistern wieder gefüllt wurden. Als Gegenleistung bildete der DUC die Bademeister zu Tauchern aus.